Ausbildung "Transformatives Coaching" - Rückblick auf die Teile 1 und 2

von Rainer Molzahn, Peggy Kammer und Steffi Mademann


Ausbildung Transformatives Coaching Rückblick

 

Anfang 2022: fast zwei Jahre Covid-19-Pandemie.

Transformative Zeiten für uns alle, transformative Zeiten für jede*n von uns.

 

Seit Anfang Oktober 2021 läuft unsere aktuelle Ausbildungsreihe.

Es ist die erste, die unter diesem Namen in diesen Zeiten stattfindet ... 


Die erste, zu der sich Menschen angezogen fühlten, die genau das suchten, weil sie selbst, ihr Beitrag zur Welt und der Prozess ihrer Gemeinschaft genau in diesem Sinne gefordert sind. Wir waren von Beginn an darüber sehr aufgeregt, denn es beglückt und verpflichtet uns. 

 

Zum ersten Mal (auch dies in bezaubernder Synchronizität) findet die Ausbildung auch nicht als Duett statt, sondern unter Beteiligung von graduierten Mitgliedern unserer Coaching Community in der anspruchsvollen Assistenz-Rolle. Auch dies ein Grund, so beglückt wie aufgeregt zu sein.

 

Uns war von Beginn an vage klar, dass diese Ausbildungsrunde eine andere würde als alle vorangegangenen, auf deren Schultern sie tänzelt: dass wir also unserem Auftrag gemäß in Zeiten wie diesen auch unser ‚Produkt‘ transformieren wollen würden. Noch ein guter Grund für Freude, Aufregung und ein bisschen Nervosität. 

 

Wir hatten natürlich – unserem professionellen Beziehungsangebot entsprechend – vor Beginn der eigentlichen Ausbildung Einzelgespräche geführt, telefonisch oder auf Zoom, und wir hatten ein erstes virtuelles Kennenlernen zwischen der Gruppe und uns gehabt. All das hatte sich gut und stimmig angefühlt. Daher war unsere eigene Aufregung („kann es denn wahr sein?“) – und möglicherweise auch die unserer Auszubildenden – nochmal drei Potenzen höher. 

 

Und dann, tadaa, das reale Aufeinandertreffen von Gruppe, Thema und uns:

Teil 1 – Hilfe in Veränderungen

Zu Beginn der Ausbildung geht es um Modelle und Arbeitsweisen, die den Teilnehmer*innen helfen, ihre Rolle als Coach zu definieren und eine tragfähige Arbeitsbeziehung zu gestalten.

Rainer:

 

Im GSI in Bad Bevensen, Lüneburger Heide. Peggy und ich, klar: erst einmal geht es in der Beziehungsaufnahme von uns zur Gruppe um Respekt und Vertrauen. Sonst geht gar nichts; schließlich wollen wir unseren ‚Nachwuchs‘ qualifizieren und ermächtigen!

 

Um es vorwegzunehmen: es lief gut. In Teil 1 geht es ‚pädagogisch‘ um zweierlei: (1) die grundlegenden Konzepte rüberbringen, und (2) den Gruppenprozess in Gang zu bringen, also Begegnung und Austausch, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken. (1): check. (2): check.

 

Inhaltliche Schwerpunkte waren die Eckpfeiler der Coaching-Beziehung, die systemische Topologie, in der Coach und Coachee sich bewegen, und natürlich das 5-Grenzen-Prozessmodell als Diagnostik-Instrument dafür, an welcher Stelle des transformativen Entwicklungsprozess unsere*r Coachee sich gerade befindet, und welche Interventionen das ermöglicht bzw. erfordert. 

 

Die Gruppe – lauter Frauen – kam sehr schnell ‚in Gang‘. Schon in den ersten Tagen fanden intensive persönliche Begegnungen und körperliche Berührungen statt. Gar nicht alltäglich!

 

Wir selbst, die Ausbildungs-Coaches, waren, wenngleich inhaltlich auf sicherem, weil selbst-gebuddelten Boden, immer wieder peripher damit beschäftigt, ob unser Lehren, der sich entfaltende Gruppenprozess und unsere bilateralen Beziehungen zu den einzelnen Azubis sich in einem guten Verhältnis befanden. Unsere jeweilige und gemeinsame Antwort, für den Moment: ja.

 

Mein begleitender innerer Dialog als Ausbildungsleitender kreiste immer wieder um die Frage, wie ich die Achtsamkeit darüber befördern konnte, dass die Gruppenmitglieder nicht zu früh, zu unbedacht über die Ähnlichkeit in den Bedürfnissen und Absichten (Transformation!) miteinander verschmelzen würden, um dann evtl. eines Tages aufzuwachen und ihre Unterschiede als Fremdheiten zu entdecken. Sondern eben Ähnlichkeiten und Unterschiede gleichermaßen zu würdigen und zu wertschätzen, um maximal von der Ausbildung zu profitieren. Schließlich sind wir nicht aus Jux und Tollerei zusammengekommen.  

Peggy:

 

Schon vor Beginn der Ausbildung zeichnete sich ab, dass dies eine besondere Gruppe und eine besondere Ausbildung werden würde. Transformation eben, auf allen Ebenen ;-) 

 

Für unsere Teilnehmer*innen geht es mit der Entscheidung für die Coaching-Ausbildung natürlich auch immer um den eigenen Veränderungsprozess. Das Erlernen der neuen Rolle als Coach, die vage Anmutung einer beruflichen Neuorientierung oder auch das konkrete Vorhaben, das eigene Wirken in der Welt zu fokussieren. Und dies ist oft gepaart mit Herausforderungen in allen anderen Lebensbereichen.

 

Um diese Gemengelage bestmöglich zu unterstützen, begleiten wir unsere Teilnehmenden während der Ausbildung mit individuellen Coachings. Wir sehen dabei immer wieder, dass der komplexe Prozess zwar in gewisser Weise herausfordernd und manchmal anstrengend ist, aber auch unerlässlich, um ein guter Coach zu werden. "Du kannst andere nur dort begleiten, wo du selbst schon warst." - das ist eine unserer Leitlinien.

 

Die eigenen Talente und Erfahrungen, die Verstrickungen und Projektionen, persönliche Muster und Grenzen zu erkennen, zu entstrubbeln und bewusst mit ihnen zu arbeiten - um im Laufe der Ausbildung ein klares Bild davon zu entwickeln, wo die eigenen Stärken liegen und wo die individuellen Fallen lauern - das ist immer wieder ein spannender Prozess. Für unsere Teilnehmer*innen. Klar.

 

Aber auch ich bin immer wieder verzaubert, wie sich Stück für Stück der rote Faden im Lebensprozess der einzelnen Menschen entfaltet.

Ein Geschenk. Und ein Privileg, so nah und intensiv individuelle Transformationen bezeugen und begleiten zu dürfen. Und ich darf mir selbst immer wieder sagen: Alles hat seine Zeit. 

 

Für mich ist es die erste Gruppe, die ich nicht kontinuierlich, also in jedem Modul, als Ausbildungscoach mit begleite. Ich bin also nicht die ganze Zeit hautnah dabei, wie sich die Kompetenzen der Teilnehmerinnen entwickeln und an welchen individuellen Grenzen sie gerade ackern. In den virtuellen Dates zwischen den Modulen bekomme ich aber eine Anmutung davon. Und ich beginne, auch das schätzen zu lernen. Mit etwas Abstand die Lernfortschritte bezeugen, Hypothesen über den Langzeitprozess reflektieren - und mich darauf freuen, im 4. Modul dann auch wieder ganz und gar, live und in Farbe, alle Höhen und Tiefen hautnah bezeugen und begleiten zu können. 

 

Was ich jetzt schon besonders schätze, ist unser Ausbildungsteam mit Steffi, Anne, Jeanne, Meike und Kathrin. Eine Bereicherung für unsere Teilnehmerinnen, da sie so viele unterschiedliche Modelle für das Arbeiten als Coach erleben können. Und ein großer Gewinn für die Ausbildung insgesamt und für Rainer und mich. So viel Professionalität, Achtsamkeit und Klarheit - das ist echt der Hammer.  

O-Töne aus der Ausbildung

"Die Beziehungsaufnahme durch euch Lehr-Coaches hat sich für mich sehr sicher und professionell, behutsam und wertschätzend angefühlt. Die Gestaltung der Ausbildung erscheint mit sorgfältig durchdacht, passgenau ausgearbeitet und professionell umgesetzt."

 

"Es war überaus spannend, das, was bereits da ist, an Erfahrungen, Lebensweg etc., unter neuem Licht zu betrachten und im Kontext der Ausbildung darüber zu sprechen. Eine neue Sichtweise tut sich für mich auf."

 

"Als sehr fruchtbar empfinde ich die Verbindung aus persönlichem Prozess und dem Erlernen der Coach-Rolle sowie die Möglichkeit, meine Methoden der Selbstreflexion zu verfeinern und weiter einzuüben." 

 

"Ich habe echt gelernt, was es bedeutet, an der Grenze 2 zu arbeiten. Ja, „Knochenarbeit“. Welche Widerstände hier wirken (können). Wie wichtig es ist, hier klar zu sein und nicht locker zu lassen. Wie wichtig es ist, eine klare Arbeitsvereinbarung zu treffen."

Intermezzo online

Durch die Pandemie-Lage mussten wir das 2. Modul verschieben. Um unsere Teilnehmerinnen trotzdem in der Zwischenzeit mit Coaching-Stoff zu versorgen, gab es - neben den planmäßigen Austauschtreffen zwischen den Modulen - auch ein inhaltliches virtuelles Treffen.

Das Thema: Die 5 Aufmerksamkeiten im Coaching.

Teil 2 - Arbeit an den Grenzen 1+2

Im 2. Teil üben sich die Teilnehmer*innen in der Anwendung des Prozessmodells und der Erkundung des eigentlichen Coaching-Themas. Außerdem lernen sie, wie sie ihre Arbeitsvereinbarung klären.

Rainer:

 

Ich war ziemlich aufgeregt im Anlauf zu diesem Teil: schließlich wurde es jetzt richtig ernst. Nachdem wir in Modul 1 unsere zentralen Konzepte vorgestellt hatten, ging es jetzt darum, in die praktische Arbeit des transformativen Coachings einzusteigen - das Kunsthandwerk zu vermitteln. Jetzt wurde es richtig ernst: Butter bei die Fische. Und das, während die Gruppe unserer Teilnehmenden Corona-bedingt unvollständig blieb: transformatives Coaching in transformativen Zeiten. Schöner und schrecklicher zugleich kann es eigentlich kaum kommen. 

 

Mein Rolle/Person-Prozess in den Tagen vor dem Ausbildungsteil gipfelte denn auch in dem Beschluss, alles loszulassen - und dabei unbeirrt an meinen inhaltlichen und qualifizierenden Zielen festzuhalten - eine ganz spezielle Mischung also zwischen Absicht und Absichtslosigkeit. Ich danke hier schon mal  der Corona-Göttin, mich damit konfrontiert zu haben. 

 

Meine transformative mentale Melange machte es möglich, curricularen Ehrgeiz mit einer ganz weiten Öffnung unseres öffentlichen Gruppenraumes zu verbinden. Ich lud nämlich die Gruppe ein, in einem abendlichen Kamingespräch die eigenen Ansätze zur Arbeit mit transformativen Entwicklungsprozessen mit unserem 5-Grenzen-Format zu korrelieren. Damit Ressourcen sich verbinden und wechselseitig stärken könnten. Und, was soll ich sagen? Es haute hin. Alle von uns fanden den Austausch über 'die besseren Engel unserer Natur' bereichernd und ermutigend. 

 

Ich bin sehr zuversichtlich, dass die weiteren Ausbildungsteile weitere transformative Lernerfahrungen für uns alle bereithalten werden. Es gibt keine Zeit zu verlieren ...

 

Mein besonderer Dank gilt übrigens Steffi, die in der anspruchsvollen Assistenz-Rolle unseren jeweiligen und gemeinsamen Lernfortschritt begleitete. 

Steffi:

 

Es ist der 2. Versuch für Modul 2 und für mich, Steffi, das erste Mal in der Assistenzrolle. Endlich lerne ich die Teilnehmerinnen live und in Farbe kennen. Naja, fast alle. Leider treffen uns auch hier wieder Einschränkungen und nicht alle können dabei sein. Wir jazzen also zwischen Bedauern, weil wir nicht komplett sind, und intensiver gemeinsamer Arbeit.

 

Es wird praktisch, denn nach theoretischen Inputs zu Grenze 2 geht es zur Arbeit in die Mitte und zum Arbeiten in den Kleingruppen. Ich fühle mich erinnert an meine eigene Ausbildung. Zum einen an die Ehrfurcht vor diesem Plenum, aber auch vor dem fantastischen Geschenk der Feedbacks. 

 

Und während wir also „eigentlich nur“ mit Sprache und Körpersignalen arbeiten, zeigt sich wieder, dass sich das Große auch im Kleinen findet und dass im Grunde genommen alles irgendwie schon da ist ... Am Freitag gibt es einen besonderen „Kaminabend“. Unsere Teilnehmerinnen gewähren uns Einblicke in ihre Arbeitsweisen mit ihren Klient*innen. Der Austausch darüber lässt die Möglichkeiten klarer werden.

 

Und ich verabschiede mich am Samstag zum einen mit einer Traurigkeit, weil ich die Gruppe nun wieder aus der Ferne begleite, aber auch mit einem Grinsen, weil gerade die Vielfalt der Assistentinnen für die Teilnehmerinnen etwas ganz Besonderes bietet. 

Broschüre

Die nächste Ausbildung startet im Februar 2023.

 

In unserer Broschüre haben wir für Sie alle Informationen zur Coaching-Ausbildung zusammengestellt.

 

Hierin erfahren Sie sehr ausführlich, was Sie in der Ausbildung Transformatives Coaching erwartet:



Person und Rolle im transformativen Coaching

Rainer Molzahn

 

Leiter der Coaching-Ausbildung, Leadership-Coach und Autor

 

>>> mehr erfahren

Person und Rolle im transformativen Coaching

Peggy Kammer

 

Ausbildungscoach,

Begleiterin auf dem Weg mit Herz und Künstlerin

 

>>> mehr erfahren

Steffi Mademann

 

Ergotherapeutin, Coach,

Assistentin in der Coaching-Ausbildung

 

>>> mehr erfahren



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Kommentare: 2
  • #1

    Marcus (Sonntag, 20 März 2022 20:40)

    Hey ihr drei, vielen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen in dem Prozess. Es lässt sich erahnen in welchen Dynamiken ihr gemeinsam unterwegs seid. Ich wünsche euch weiterhin ganz viel Entfaltung und bin auf die nächsten Module gespannt.

  • #2

    Anatoli L (Dienstag, 29 März 2022 20:20)

    Lieber Marcus, danke! Irgendwie fehlst du, aber ich sage lieber nix

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