In diesem Beitrag möchte ich meine Geschichte davon teilen, wie ich – with a little help from my friends – in einem lahahangen Forschungsprozess auf die Schönheit der Fünf gestoßen bin.
Wie ich begonnen habe, transformative Veränderung (Ver-Wandlung) als einen Prozess zu verstehen, der sich an den Gesetzmäßigkeiten der Ästhetik orientiert.
Das Gute, Schöne und Wahre …
Dieser Artikel richtet sich in erster Linie an Fortgeschrittene im Kunsthandwerk des transformativen Coachings. Ich bin nämlich zögerlich, die Gedanken, die ich hier ausbreiten werde, mit absoluten Anfänger*innen in unserer Zunft zu teilen – einfach, weil ich verallgemeinernd unterstelle, dass die wohl eher an agilem Vorgehen, schnellen Ergebnissen und flüchtigen Nachwirkungen interessiert sind. Um all das geht es mir nämlich nicht.
Eine wirklich gute Frage. Direktiv sein heißt zu sagen: Tue dies, lasse jenes. Sag dies, sag jenes nicht. Lauf nach links, nicht nach rechts. Das kann man, muss man vielleicht sogar als Fußball-Coach machen – aber in Prozessen, in denen es um Lebensweg-Entscheidungen geht? Entschuldigung? Wollen wir, dürfen wir etwa die Verantwortung übernehmen dafür, welche Lebensentscheidungen unser*e Coachee trifft? Nee, oder?
Coaching ist eine anspruchsvolle Tätigkeit: In jedem Moment, in voller Präsenz und Konzentration beim anderen sein, körpersprachliche Signale, wegweisende Formulierungen und Grenzsignale mitbekommen – dabei gleichzeitig den vertrauensvollen Raum halten, die passende Frage stellen und die eigenen Gedanken im Auge behalten. Die eigene Wahrnehmung ist im Coaching in vielerlei Hinsicht gefordert.
Wie verlaufen Veränderungsprozesse? Wie und wo scheitern sie und warum, wie gelingen sie? Und was bewirkt das?
Diese Fragen beschäftigen mich schon fast so lange, wie ich mein eigenes Denken, Fühlen und Wirken bezeuge und zu verstehen versuche.
Im zweiten Teil zu den 5 Archetypen an der Grenze zum veränderten Handeln schauen wir uns diese beiden Dynamiken an: den Verrat an der Komplizenschaft der Opfer und den Verrat an den Hoffnungen der Getreuen. Egal welcher archetypische Weg für unseren Coachee dran ist, hier verschränken sich der individuelle und der kollektive Prozess einer Veränderung.
Der vorläufige Abschluss eines individuellen Veränderungsprozesses ist ein neues Verhalten - außen sichtbar für andere. Allerdings ist es auch an Grenze 5 gut, nichts blindwütig zu überstürzen: Handeln, ja natürlich. Unbedacht handeln, lieber nicht, denn ab jetzt wird es öffentlich – und damit wird es gefährlich. Ebenso wie an Grenze 4 gibt es auch für das neue Handeln 5 Archetypen - die andere Seite der gleichen Medaille.
Jeder Veränderungsprozess, jede Transformation, ist individuell und einzigartig - genau wie jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten. Trotzdem gibt es an der Schwelle zur Transformation unseres Selbstbildes 5 Archetypen, die uns als Coaches und auch als Transformand*innen bei der Orientierung helfen. Welche Archetypen begegnen uns an Grenze 4?
Ist der Lernprozess bis zur Transformation des Identitätskonzepts durchlaufen, ist alles gut. Könnte man denken. Die Person oder das System hat sich psychologisch erneuert, und das ist die Stelle, an der wir in Filmen das Happy End erwarten. Im wirklichen Leben aber stehen wir vor der letzten und nicht weniger anspruchsvollen Grenze: der Grenze dagegen, jetzt auch tatsächlich anders zu handeln – in die Welt und Gemeinschaft hinein, von der wir ein Teil sind ...
Wenn ‚das Leben‘ uns mit Herausforderungen konfrontiert, die über die Bewältigung des Tagesgeschäftes hinausgehen, weil sie wesentliche Aspekte unserer Lebensführung berühren, wenn ihre Bedeutung Handlungen von uns erfordert, provoziert oder ermöglicht, die unser Selbst- und unser Rollenverständnis erschüttern – dann wird uns bewusst, dass wir aufgerufen sind, uns zu fragen: „Wer bin ich? Wie bin ich geworden, wer ich bin? Und: wer will ich sein?“